Am 27.10. öffnete die Universität wieder ihre Sammlungen, die insgesamt ein hochkarätiges Museum füllen könnte. Man denke nur an James Cook (Reisen) und Gauss/Weber/Mayer, von denen Weltkulturerbe-Stücke vorhanden sind, oder die Musikinstrumentesammlung und das von Wöhler zum ersten mal isolierte Silizium (Sammlung der Chemie-Institute). So gesehen macht Göttingen übrigens das erste Silicon Valley überhaupt aus.
Auch das Rechnermuseum der GWDG gehört dazu, welches unser Verein mit betreut. Und das Mathematische Institut zeigt u.a. die Millionaire Rechenmaschine oder den allerersten Conradi-Analysator für Harmonische (Kugelplanimeter mit zwei Rädchen).
Zum zweiten mal waren wir Gast im Archäologischen Institut, zwischen den antiken Skulpturen. Ein gewöhnungsbedürftiger Anblick, aber letztlich interessant, treffen hier doch Antike und Moderne, Mensch und Technik, weiss und bunt, Stille und Geräusch aufeinander.
Bald füllten sich die Räume mit insgesamt ca. 600 Besuchern über den Tag. Das Interesse galt auf jeden Fall auch unseren Gerätschaften, je nach Alter und Interesse: Ein Junge kam gar nicht mehr vom VECTREX-Spiel weg, während die Älteren daran die satte Vektordarstellung eines schreibenden Elektronenstrahls bewunderten. Das Blinkenlight-Projekt machte Spaß, ein Maschinenprogramm, eingetoggelt in Oktalzahlen (was ist das denn?) wurde mit einem Lauflicht belohnt. Und zwei mal spielten wir den Addierteppich mit Jung (ab 5 Jahre) bis Alt. Eine Lehrerin aus Süddeutschland besuchte uns und will das Spiel in ihrer Schule ausprobieren.
Rechenschieber, Abakus, Kurbelrechenmaschine und Addiator. Da staunten die Kinder nicht schlecht, dass man in der Schule lernt, wie man sich die 10 beim Übertrag leihen muss, während der Addiator das einfach mit einem Pater-Noster-Bogen und einem Stift mechanisch macht, ohne Nachzudenken richtig. Und Teilen (Division) von großen Zahlen mit der Rechenmaschine: Was für eine Kurbelei. Ratschende Geräusche, bis die Klingel "unter Null" signalisiert. Rest mal Zehn per "shift": Der Schlitten unten wird eine Stelle nach links geschoben, genial.
Da kriegt man den Affen. Aber hinter dem blöden Affen steckt ein Erfinder, der ein Scherengetriebe nutzt, um eine Multiplikationstabelle lebendig zu machen. Dies vorzuführen macht sichtlich Freude....
Vielen Dank an die Veranstalter; es war ein toller Tag!
PS: Mehr technischer Inhalt bei Interesse bitte downloaden unter
http://www.gwdg.de/fileadmin/inhaltsbilder/Pdf/GWDG-Nachrichten/GN_12-2013_www.pdf
(S. 16 ff)